Kochen ist meine Leidenschaft

Bevor ich damit beginne, Euch die Kenntnisse und Rezepte der mediterranen Küche zu vermitteln, möchte ich zunächst ein wenig davon erzählen, wie ich zum kochen kam.
Ich bin in den 60er Jahren in Portugal geboren und aufgewachsen und damals war das Leben dort alles andere als einfach. Jeder in der Familie, auch die Kinder, musste seinen Teil für den reibungslosen Ablauf des Alltags beisteuern. Mit dem kochen hat es bei mir im zarten Alter von 4 Jahren angefangen.  Der Herd war noch ein alter Holzherd (Hexe) und ich war so klein, dass ich einen Holzschemel zu Hilfe nehmen musste, um richtig dran zu kommen.

Ich war bereits in der Vorschule und damit die Einzige der Familie die mittags ein bisschen Zeit hatte. Meine Mutter hat damals in einem Restaurant als Beiköchin gearbeitet, meinen älteren Schwestern mussten in der Schule sein und meine kleine Schwester war erst zwei Jahre alt und im Kindergarten.
Also wurde ich auserwählt, das Mittagessen für meinen Vater zu kochen. Mutter hatte bevor Sie ging den Herd aufgeheizt und das Essen vorbereitet, ich musste es nur zu Ende kochen. Da Vater nur eine halbe Stunde Mittagspause hatte, musste alles ziemlich schnell gehen.

Es waren normalerweise sehr einfache Gerichte und ich kam damit gut zurecht. Außerdem war ich stolz darauf für meinen Vater etwas tun zu können und hatte ich dadurch doch für die paar Minuten, die wir zusammen gegessen haben, seine gesamte Aufmerksamkeit für mich allein, bis … na ja bis zu dem Tag an dem ich mich zu lang beim Spiel aufgehalten hatte und das Essen nicht gar war. Roher Fisch schmeckt nicht so besonderes…
Da haben Papa und Mutter entschieden, das Essen am Morgen oder am Vorabend zu kochen, Vater hat es morgens gleich in einem „Henkelmann“ mitgenommen und in seinem Büro gegessen, aber meine damals beginnende Leidenschaft fürs kochen blieb.

Die Ferien verbrachte ich immer bei meinen Großeltern auf dem Land. Auf dem landwirtschaftlichen Anwesen hat mich meine Großmutter immer beim kochen helfen lassen. Ich durfte Gemüse putzen, Kartoffeln schälen, beim Wurst machen und Schlachten helfen, beim rupfen des Geflügels, beim Ernten auf den Feld, überall dürfte ich dabei sein und mitmachen, zwar nur so wie ich wollte, aber durch ständiges Beobachten habe ich viel gelernt. Irgendwann kam das backen dazu, so dass ich eine Zeitlang jeden Tag einen neuen Kuchen gebacken habe, bis meine Mutter einen Riegel vorgeschoben hat.

Inzwischen hatten wir einen Gasherd und ich verbrauchte zu viel Gas, das meine Mutter es flaschenweise holen musste. Also habe ich Teig gemacht und mit meiner kleinen Schwester roh gegessen.
Also, gekocht habe ich immer, es ist mir von Kindesbeinen an vertraut und geht mir leicht von der Hand.
In meiner ersten WG, warteten meine Mitbewohner mit Ungeduld auf die Tage, an denen ich mit kochen dran war, da sie wussten, dass es dann etwas Leckeres geben würde. Mindestens ein drei Gänge Menü, mit Suppe, Salat, Hauptgang und nicht zu verachten, das Dessert.

Nachdem ich geheiratet hatte, hat mein Ex-Mann im ersten Jahr 10 Kg zugenommen, weil Ihm das Essen so gut geschmeckt hat und er nicht aufhören konnte zu essen.
Mein Sohn hat nie fertige Babynahrung erhalten. Ich habe für Ihn gekocht und Ihn langsam an die verschiedenen Gemüse (von Karotten über Zwiebeln bis Spinat oder Tomaten) gewöhnt. Später kamen Hühnchen, Kalb und Rindfleisch dazu. Er hatte nie Verdauungs-Probleme oder Allergien und war während seiner Kindheit auch nie ernsthaft krank. Schnupfen oder Grippe hatte er nie und die ganzen Kinderkrankheiten wie Mumps, Masern etc.,  waren jeweils in 2 bis 3 Tagen abgehandelt.
Ich weiß natürlich nicht ob es mit der Ernährung in Zusammenhang steht, oder mit einer ihm eigenen besonders robusten Konstitution, aber ich denke geschadet hat es Ihm nicht.

Während der Jahre in Hildesheim, habe ich angefangen in einem Bistro/Kneipe zu arbeiten. Dort habe ich die Speisekarte entwickelt und alle Mitarbeiter/in in der Küche eingearbeitet. In kurzer Zeit war die Kneipe bekannt für das gute Essen und die Gäste sind aus allen Ecken der Stadt gekommen um bei uns zu speisen.

Bis heute ist mir die Leidenschaft am kochen geblieben und wird mich sicherlich bis an mein Lebensende begleiten. Freude und Kreativität sind für mich am wichtigen beim kochen. Nichts ist zu schwierig. Mit ein bisschen Praxis und Geduld kann jeder eine gute wohlschmeckende Mahlzeit auf den Tisch bringen.
Nach und nach werde ich euch, anfänglich mit einfachen Rezepten, später mit ein bisschen schwierigeren, aus meinem unendlichen Fundus, „versorgen“.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachkochen und nicht vergessen: „Es wird nie so heiß gegessen wie es gekocht wird“.

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